News Archiv der Essener Elterninitiative e.V.

Hilfsgüter-Lieferung nach Kiew organisiert

Hilfsgüter-Lieferung nach Kiew organisiert

„Wir müssen hier was tun“ so Nataliia Yesyk, die vor rund 14 Tagen aus Kiew geflohen ist und seitdem mit ihrer krebskranken Tochter und ihrem Sohn bei uns im Elternhaus als Flüchtlingsfamilie wohnt. Ihr Mann ist in Kiew geblieben, hält dort die Stellung bei den Großeltern der Familie. So oder so ähnlich geht es den neun Ukrainischen Familien, die hier bei uns im Elternhaus Unterschlupf gefunden haben und deren Kinder im Essener Universitätsklinikum behandelt werden. 

Die Familien tauschen sich untereinander aus und berichten sich und uns regelmäßig davon, wie es den „Daheimgebliebenen“ in der Ukraine geht. In Kiew wird immer wieder vom besonderen Versorgungsnotstand berichtet und so wird kurzerhand der Elternhaus-übergreifende Entschluss gefasst: Hier müssen wir was tun! Nataliia Pidschuk und andere Ukrainische Mütter krempeln die Ärmel hoch und auch unsere derzeitige russische Gast-Familie zögert nicht und hilft mit. Andere Elternhausfamilien sind ebenfalls sofort dabei, allen voran der 16-jährige Nikita aus Kiew und so gerät das Projekt „Hilfsgüter nach Kiew“ in atemberaubenden Schwung. Die vielen Angebote für Sachspenden hatten wir bisher zögerlich beantwortet, da die Lagerkapazitäten knapp sind aber jetzt geben wir den Startschuss. In unserer großen Garage werden Klapptische aufgestellt und die Elternhausfamilien sortieren, falten, packen, beschriften und die 6-jährige Roksolana malt für die Heimat wunderbare Bilder, die auf die gepackten Kartons geklebt werden: Einen herzlichen Gruß an die Heimat und die dort verbliebenen Liebsten.

Neben Kleidung und Decken werden vor Ort auch Verbandszeug, Desinfektionsmittel und Medikamente benötigt … und haltbare Nahrungsmittel. Ab ins Auto und eine Palette Eintopf, Würstchen und Knäckebrot gekauft. Den Transport organisieren Kolleg*innen unserer Vorstandsvorsitzenden, Birgit Langwieler, vom Polizeipräsidium Essen, die auch den Transporter besorgt haben. Neben der Hilfe, die dort organisiert wird, geht es auch um das Helfen an sich: Die Geflüchteten können endlich etwas für ihre Daheimgebliebenen tun – auch das hilft.

Bezüglich der Weitergabe der Hilfsgüter an den Transporteur an der Grenze gibt es immer wieder Änderungen … die Lage vor Ort spitzt sich zu … doch nach langem Hin und Her konnte alles übergeben werden. Wann die Waren tatsächlich in Kiew ankommen, wissen wir noch nicht. Doch Nataliia’s Mann wird uns sicher Bescheid geben – auch darüber, ob Roksolana’s Bilder die erhoffte Freude bereitet haben. Wir hegen da keine Zweifel.

Eintrag vom 18.03.2022

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